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13/12/18 to 27/01/19  

Territory of Ready

Sarah Doerfel, Raphael Krome, Laura Leppert, Michael Mieskes

 

Mi. 12.12.2018, 19 Uhr | Eröffnung

 

Mi. 23.01.2019, 19 Uhr | Ein Künstlergespräch mit Sarah Doerfel, Raphael Krome, Laura Leppert, Michael Mieskes und ihren Gästen.

 

'Die gewöhnlichen Benutzer der Stadt aber leben "unten" (down), jenseits der Schwellen, wo die Sichtbarkeit aufhört. Die Elementarform dieser Erfahrung bilden die Fußgänger, die Wandersmänner (Silesius), deren Körper dem mehr oder weniger deutlichen Schriftbild eines städtischen „Textes“ folgen, den sie schreiben, ohne ihn lesen zu können. Diese Stadtbenutzer spielen mit unsichtbaren Räumen, in denen sie sich ebenso blind auskennen, wie sich die Körper von Liebenden verstehen. Die Wege, auf denen man sich in dieser Verflechtung trifft - die unbewussten Dichtungen, bei denen jeder Körper ein von vielen anderen Körpern gezeichnetes Element ist - entziehen sich der Lesbarkeit. Alles geht so vor sich, als ob eine Blindheit die organisierenden Praktiken der bewohnten Stadt charakterisierte (5). Die Netze dieser voranschreitenden und sich überkreuzenden „ Schriften“ bilden ohne Autor oder Zuschauer eine vielfältige Geschichte, die sich in Bruchstücken von Bewegungsbahnen und in räumlichen Veränderungen formiert: im Verhältnis zu dem, wie es sich darstellt, bleibt diese Geschichte alltäglich, unbestimmt und anders.’

(Michel de Certeau: Kunst des Handelns, Merve Verlag GmbH, 1988, S.180/181)

 

Eine unterirdische Kreuzung, ein Durchgangsort, entstanden durch einen Irrweg in die planerische Zukunft. Ursprünglich gedacht als funktionales Konzept, konkret wie eine Zahl, nun eine der Schriften des Ortes ...

 

In Territory of Ready treten Sarah Doerfel, Raphael Krome, Laura Leppert und Michael Mieskes mit dieser unterirdischen Verschlingung von stadtplanerischer Geschichte, ökonomischer Mutation und dem Ausstellungsort, der in das Profane des Verkehrsweges eingebettet ist, in Verhandlung. Dem öffentlichen Raum stellen sie vermeintliche Kunstobjekte entgegen, in den Ausstellungsraum fügen sie funktionshafte Objekte und „camouflage-artige“ Installationen ein. Ihre Eingriffe suchen nach den Verwandtschaften in den verschiedenen, bruchstückhaft lesbaren Bezugssystemen des Ortes und entwerfen darin verschiebbare Grenzen.

 

Übersichtsplan

Fotos: Barbara Hartmann Tumba