Durch das Team von LONGEGA PROJECT vereinen sich Esskulturen aus Südtirol, Korea und Bayern. Aus dieser Mischung entstehen im Workshop neue Kreationen von Gerichten.
Die Teilnahme (Schulkinder, junge Erwachsene und alle Interessierte) ist kostenfrei, eine Spende willkommen.
Anmeldung unter oe_werkstatt@kjr-m.de
Mehr Information unter diefaerberei.de
Ort: Färberei, Claude-Lorrain-Straße 25, 81543 München
im Rahmen der Ausstellung
LONGEGA PROJECT: DOLASILA
03.11.2022 - 12.02.2023
Beteiligte Künstler*innen:
Claudio Matthias Bertolini, Katie Jayne Britchford, Federico Delfrati, Oliver Hausmann, Nele Ka, Hyunsung Park, Peter Reill, Riccardo Rudi, Linnéa Schwarz, Asja Schubert, Thomas Silberhorn
Kuratiert von:
Fabian Feichter, Youlee Ku, Siyoung Kim, Judith Neunhäuserer
LONGEGA PROJECT feiert sein fünfjähriges Bestehen im MaximiliansForum. Dafür kommen 15 Künstler*innen des bisherigen Longega-Residenzprogramms zusammen und präsentieren ihre Arbeiten. Den Rahmen der Ausstellungsinstallation bildet das Motiv eine typisch ladinische Osteria. Wie die klassische Trattoria ist auch die Osteria ein Treffpunkt für Dialog und Ideenaustausch bei Essen und Trinken. Das Vorbild der ladinischen Osteria hat eine einfache und dennoch gemütliche Einrichtung und ist ein Familienbetrieb mit ausgewählter lokaler Küche. Die Osteria des Longega Project im MaximiliansForum ist daher nicht nur Ausstellungsfläche,
sondern ein Begegnungsort für seine Besucher*innen und Raum für Kunstgespräche, Vorträge und Performances. Während besonderer Öffnungszeiten und zu den Veranstaltungen werden kulinarische Köstlichkeiten aus der ladinischen und der koreanischen Küche angeboten.
LONGEGA PROJECT (longegaproject.art/de) wurde 2017 von Fabian Feichter und Youlee Ku gegründet als Artist Residency und Austauschprogramm für Kunstschaffende. Das Longega Project International Artist House Hauptquartier liegt im Ort Longega im Gadertal in den Dolomiten (Südtirol, Italien) auf 1.000 Metern
Meereshöhe. Das Team von Longega Project ist international. Fabian Feichter stammt aus dem Gadertal, Judith Neunhäuserer ist nebenan in Olang in Südtirol geboren, Youlee Ku und Siyoung Kim kommen aus Südkorea. Alle vier Künstler*innen haben in München studiert und leben und arbeiten hier, daher ist auch die Region Oberbayern ein Standort des Projekts. Seit 2019 besteht zudem eine Kooperation mit der Artist Residency Horanggasy Creative Studio in Gwangju, Südkorea.
Im Gadertal, in dem Longega liegt, spricht man Ladinisch. Die rätoromanische Sprache ist eine der ältesten Sprachen Europas und wird nur noch von rund 30.000 Menschen gesprochen. Eine ihrer bekanntesten Sagen erzählt, wie die Dolomiten zu ihrer besonderen, bleichen Farbe gekommen sind: (...) Eines Tages heiratete der Prinz eines antiken Reiches die Tochter des Mondes. Sie hatte aber Heimweh. So schloss der Prinz einen Pakt mit den Beschützern aller Geheimnisse der Natur: Sie sollten die Berge mit der Farbe des Mondes färben, dafür gewährte er ihnen ewigen Wohnraum in deren Wäldern. (...). Die Sprache und Mythenwelt des Ladinischen wird eine zentrale Rolle im Programm der Veranstaltungen und Workshops in der Osteria Dolasila spielen, ebenso wie die Kulturen Südtirols und Koreas thematisiert werden – nicht zuletzt durch spezielle kulinarische Spezialitäten.
Die LONGEGA PROJECT Artist Residency findet jeden Sommer im August statt. Eingeladen nach Longega werden koreanische Künstler*innen wie auch Künstler*innen aus den Regionen Oberbayern und Südtirol. Die Auswahl der Teilnehmenden findet jeweils durch ein öffentliches Ausschreibungsverfahren und eine externe Jury statt. Nach ihrem Aufenthalt in Longega haben die Künstler*innen die Möglichkeit, an einer Präsentation ihrer Arbeiten in München teilzunehmen.
Gefördet durch BBK-Verbindungslinie
Weitere Veranstaltungen:
Mittwoch, 02.11.2022, 19 Uhr
DOLASILA Ausstellungseröffnung
Eine performative Einführung in die Ausstellung LONGEGA PROJECT: DOLASILA von Katharina Weishäupl
21. und 22.10.2022, jeweils 14 – 18 Uhr
DAS BÖSE IN MIR-MASKEN – Eine Ö_Werkstatt in der Färberei
Wir erzählen von den traditionellen Krampusmasken der Vorweihnachtszeit in Südtirol. Im Workshop entstehen Masken, die im MaximiliansForum ausgestellt und am Nikolaustag bei einem Krampusumzug getragen werden. Die Teilnahme (Schulkinder, junge Erwachsene und alle Interessierte) ist kostenfrei, eine Spende willkommen.
Anmeldung unter oe_werkstatt@kjr-m.de
Mehr Information unter diefaerberei.de
Ort: Färberei, Claude-Lorrain-Straße 25, 81543 München
Samstag, 19. 11.2022, 18 Uhr
DAS REICH DER FANES - Cineclub
Screening von DAS REICH DER FANES („Le Regn de Fanes“, 2005) mit Live-Vertonung durch Susy Rottonara (Sopranistin, Komponistin, Autorin). Aufgenommen an originalen Orten in den Dolomiten, erzählt der Film die Sage vom mythischen Reich der Fanes mit der Hauptfigur der Kriegerprinzessin Dolasila.
Im Anschluss ein Gespräch mit der Komponistin der Filmmusik, Susy Rottonara, und dem Regisseur und Schriftsteller Roland Verra.
Samstag, 21.01.2023, 19 Uhr
KLEINE SPRACHEN – Podiumsgespräch und Lecture Performance
Was geht verloren, wenn eine Sprachtradition vergessen wird? Wie lässt sich ein Sprachschatz verschwindender Sprachen dokumentieren? Wie überschreiben „Hochsprachen“ sprachliche Minderheiten? Sprache formt unser Denken, aber auch umgekehrt formt unser Denken die Sprache und schafft manche Sprachen sogar ab. Heute sind weltweit mehrere Tausend Sprachen vom Aussterben bedroht. In einem Podiumsgespräch gehen Sool Park (Philosoph, Dichter, Übersetzer), Krisha Kops (Philosoph, Schriftsteller, Journalist), Luianta Verra (Psychologin), Giulia Zabarella (Künstlerin) und weitere Gäste diesen Fragen nach.
Moderation: Diana Ebster.
Dazu finden eine Lecture Performance von Giulia Zabarella statt.
Samstag, 11.02.2023, 19 Uhr
ABISSO DEL CENOTE VS. URSUS LADINICUS
Finissage mit Doppel-Vortrag und Konzert
In der Conturines-Schlucht, auch bekannt als „Abisso del cenote“, liegt eine der größten Höhlen der Dolomiten. Im Rahmen von zwei Expeditionen 2015 und 2016 wurde eine vollständige Vermessung der Höhle mit Laserscannern durchgeführt. Das Forschungsprojekt soll Aufschluss über die klimatische Entwicklung der Dolomiten in den letzten Jahrhunderten sowie über die jüngeren Umweltveränderungen geben. Unweit der Schlucht wurden Ende der 1980er-Jahre fossile Reste eines Höhlenbären entdeckt. Untersuchungen ergaben, dass es sich beim Conturines-Bären um eine neue, bisher unbeschriebene Spezies handelte, die daraufhin als Ursus ladinicus bezeichnet wurde, als ladinischer Bäre. Bär und Höhle werden gemeinsam mit den Methoden ihrer Erforschung und insbesondere den dabei benutzten bildgebenden Verfahren von Expert*innen vorgestellt.
Moderation: Judith Neunhäuserer.
Im Anschluss findet ein performatives Konzert der Gruppe „Kunststoffwerkstatt“ statt, als elektronische Erzählung rund um ein elektrisches Lagerfeuer.