6. Juli – 9. September 2007 Eröffnung: 6. Juli, 20 Uhr / Finissage: 9. September, 21 Uhr: Mit einer Soundperformance von Sebastian Giussani In ihrer künstlerischen Arbeit nützt Susanne Wagner das Medium Video als Bühne für ihre performativen Demonstrationen. In der seit 2006 entstehenden Serie von Videoproduktionen zu denen die Arbeiten „Das Duell“ (2006) und „Das Duett“ (2007) gehören, beschäftigt sie sich mit dem Prinzip der Interaktion. Die Interaktion findet dabei in Form einer einseitigen Einflussnahme satt, zu der Wagner jeweils zwei Akteure in Beziehung setzt. Ihre Protagonisten wählt sie aus dem Bereich der darstellenden Künste. Während einer der Akteure eine kunstfertige Handlung ausübt, nimmt der Gegenspieler jeweils eine manipulierende Aktion vor. So versucht eine Ballerina in „Das Duell“ im Laderaum eines LKWs auf ihren Spitzen zu stehen, während der Fahrer des Wagens, ohne Rücksicht auf seine Fracht, auf kurvenreicher Landstrasse fährt. In „Das Duett“ ist es eine Opersängerin, die den Chorsatz „Freude schöner Götterfunken“ aus Beethovens 9. Symphonie interpretiert, während ein Masseur gleichzeitig an ihrem Rücken arbeitet. Durch die Einflussnahme eingeschränkt, versuchen die Hauptfiguren jeweils ihre Aktion so gut wie möglich weiter zu verfolgen. In der Konzentration und dem strengen formalen Aufbau des Settings wird die physische Einflussnahme, die Wagner in Szene setzt, zum Bild. Unter anderem durch den Einsatz von Schnitt und Ton dynamisiert und erweitert sie die Bedeutungsebenen der inszenierten Motive. In ihren Arbeiten verfolgt Susanne Wagner nicht zuletzt einen feministischen Ansatz. In der Serie ihrer Video-Selbstportraits, die seit 2003 entstehen, setzt sich die Künstlerin unmittelbar in Szene. In diesen autonom realisierten Projekten untersucht Wagner mögliche künstlerische Rollebilder. In ironisierenden Selbstmystifizierungen stellt sie sich abwechselnd als Schöpferin, Produzentin, Bildhauerin oder strahlendes Idols vor. Nachdem sie sich in früheren Arbeiten mit Musik vor allem im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit musikalischen Codes und Prinzipien der Komposition befasst hatte, inspiriert Wagner in der Serie der Selbstportraits das Motiv der One-Man-Band. Alle dramaturgischen Bestandteile der Inszenierung werden von der Künstlerin vor laufender Kamera selbst bedient. Susanne Wagner ist 1977 in München geboren, sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Asta Gröting und Herman Pitz, wie an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Heimo Zobernig. 2005 erhielt sie den Debütantenpreis der Akademie der bildenen Künste München und ist seit diesem Jahr auch künstlerische Assistentin von Herman Pitz.