pasearse # 6 – "dein pavillon, das unbekannte wesen"

Ein (aus)schweifender Abend mit Bankett, Projektionen und einer ‚kleinen Geschichte des Pavillons`, gestaltet von Claudia Pescatore.

Das spanische Wort Pasearse lässt sich übersetzen als „sich selbst spazieren führen“. Ein Bankett also, das zum Flanieren durch verschiedene gedankliche Motive und unmittelbare Eindrücke einlädt. Bei diesem  besonderen Bankett wird es sich nicht um ein üppiges Mahl handeln, sondern um die Erforschung des „Geschmacks des Pavillons“ im direkten wie im übertragenen Sinn.

Mit dabei auch das Ö Projekt mit einer performativen Inszenierung der Hüllen und Hussen, die im Rahmen der Ö Werkstatt vom 25. – 27.03. in der Färberei/Kösk entstanden sind. Musikalische Untermalung von Stefan Schessl.

Die Plätze zur Teilnahme sind begrenzt. Eine Zusage erfolgt nach Reihenfolge der Anmeldung. Mehr  Information zur Anmeldung (bis 20.04.) über den Link:
https://veranstaltungen.muenchen.de/kult/veranstaltungen/pasearse-6-maximiliansforum/

(Aktuell gilt für die städtischen Kunsträume, dass die Coronabeschränkungen aufgehoben sind, bitte nehmen Sie dennoch weiterhin Rücksicht aufeinander. Wir empfehlen weiterhin das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.)

im Rahmen der Ausstellung

HOTEL MAYA, aggregate M31
rasso rottenfusser | oliver westerbarkey
17.02. -24.04.2022

ein pavillon, als möglichkeit arbeitsansätze zu verbinden

in seiner künstlerischen arbeit greift rasso rottenfusser mit den mitteln der architektur in vorgegebene räume ein und erweitert diese durch die verbindung von konstruktion, proportion, material und exakter planung. für die ausstellung im maximiliansforum entwirft er einen begehbaren pavillon für zwei großformatige dioramen des künstlers oliver westerbarkey. dessen dioramen begegnen ihren betrachter*innen als aus naturobjekten und -materialien zusammengesetzte, großformatige natur-collagen. ihre raumfluchten und „modellwelten“ öffnen sich zu einer aussicht in unbestimmtes terrain.

klassische pavillons sind häufig in künstlich geschaffene natur gesetzt. sie erscheinen als ausstattung von parks und erholungsgebieten und werden als aussichtspunkte, als kleine cafes und restaurants oder kioske genutzt. das projekt „HOTEL MAYA, aggregat M31“ kehrt dies um, und lässt den pavillon zu einem nach innen gewandten, reflexiven aussichtspunkt werden, der jeden kommerziellen zweck negiert. in begleitenden veranstaltungen werden zudem die begriffe von raum, wärme, architektur und pavillon be- und verarbeitet.

der „pavillon als realverstärker“, den rasso rottenfusser als einen dreidimensionalen rahmen für vielfältige interventionen entwirft, ist als mobile und flexible architektur gedacht, die nachfolgend in verschiedenen verortungen weiter eingesetzt werden kann – etwa als kunst im öffentlichen raum, als begehbare skulptur in einer ausstellung oder in verbindung mit weiteren künstlerischen kooperationen. so kann der pavillon als sich kontinuierlich erweiternder, offener ort der begegnung und des austauschs wirken. im untergrund der strassenkreuzung in der maximilianstraße reflektiert er zudem den uns umgebenden urbanen lebens- und arbeitsraum.

oliver westerbarkeys darin eingebundene dioramen aus naturmaterialien – wie gras, steine und äste – leiten als nachgebaute künstliche tableaus vorgefundener realer situationen über zu fragen unserer konstruktionen von natur und kultur.

die ungewöhnliche architektonische verschränkung einer funktionalen unterführung und eines ausstellungsraumes, die der architekt peter haimerl bei seiner umgestaltung anfang der 2000er jahre neu angelegt hat, nimmt rasso rottenfusser auf und setzt diese fort. im tiefgeschoss des maximiliansforums versteht er seine raumskulptur als einen ruhe-, wahrnehmungs- und reflektionsapparat.

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