06/16/2024

Susu Gorth / Stefanie Scheurell - SCÖNhEIT

In ihrer Doppelausstellung im MaximiliansForum reaktivieren Susu Gorth und Stefanie Scheurell aussortierte Materialien unserer Konsumgesellschaft. In der Verwandlung der vorgefundenen Objekte, Werkstoffe und Abbildungen aus unseren Alltagswelten entstehen Werke, die das schöpferische Potential künstlerischen Handelns und die Kritik am achtlosen Umgang mit Ressourcen ineinander setzen. Das Spiel mit Brüchen, als Methode der Irritation unserer gewohnten Wahrnehmung und allgemeiner Vorstellungen von Kunst und Schönheit, beginnt bereits mit dem Titel der Ausstellung: „SCÖNhEIT“.

In komplexen Upcycling-Prozessen bearbeitet die Künstlerin Susu Gorth unterschiedliche Objekte und schichtet diese zu- und aufeinander. Teile früherer Arbeiten ebenso wie Möbel oder Haushaltsgegenstände werden dabei umgeformt. Für ihre Ausstellungsinstallation im MaximiliansForum baut Gorth „Titanen“, gigantenhafte Objekte, die wuchtig und ungelenk anmuten und aus einem Superheldencomic entsprungen sein könnten. Als architekturhafte Wesen scheinen sie die über dem MaximiliansForum liegende Verkehrskreuzung zu tragen. Zugleich aber werden sie zu Bühnen, die den Blick freigeben auf die Bildwelten von Stefanie Scheurell. In ihren Papierarbeiten bricht Stefanie Scheurell die Oberfläche von Abbildungen aus der Werbe- und Modewelt auf, indem sie Material mit Schleifschwamm und Cuttermesser entfernt. In ihren décollagierten Ikonen massenmedialer Bilder der Werbeindustrie werden Schönheitsnormen und ästhetisches Empfinden neu verhandelt.
Über die Objekte und Materialien, die wir aus unseren eigenen Alltagszusammenhängen kennen, berühren die Arbeiten von Gorth und Scheurell auch unsere eigenen Erinnerungen und Emotionen, und setzen diese für erweiternden Assoziationen frei.

Information zu weiteren Ö_Werkstätten auf diefaerberei.de

 

 

Grafik Alexandra Rusitschka mit Bildelementen von Susu Gorth und Stefanie Scheurell

Susu Gorth/Stefanie Scheurell, SCÖNhEIT, Ausstellungsansichten, MaximiliansForum 2024, Foto Verena Kathrein

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