Weiche Zeit mit Giovanni Raabe und Sophia Süßmilch

Ein offener performativer Workshop

Sophia Süßmilch ist bildende Künstlerin, sie arbeitet medienübergreifend und testet formal und inhaltlich die Grenzen des Dilettantismus aus.
Für den Workshop befasst sie sich damit, was wäre wenn wir endlich alle mal chillen würden.

Giovanni Raabe ist Musiker, Komponist und freier Künstler.
Sein musikalischer Fokus liegt auf experimenteller Musikproduktion und Komposition für Konzerte, Alben, Installationen, Film und Performances.
Dabei streift er Genres wie IDM, Ambient, Neue Musik und Electronica und löst Grenzen zwischen Musik und Sound-Art.
im Rahmen der Ausstellung

Hennicker-Schmidt
Weiche Zeit
01.02. - 30.04.2023

In der 2-Kanal-Videoinstallation „Weiche Zeit“ zeigen Hennicker-Schmidt große Wesen, die unter Tage leben. Unter niedriger Deckenhöhe sind sie umgeben von einer Menge Ton. Die fellig kuscheligen Körper sind rattig am trippeln, sie kneten, drücken und formen den weichen Ton im hart begrenzten Raum.

Thematisch bewegen sich Hennicker-Schmidt nahe an ihrem gelebten Alltag und beschäftigen sich mit dem Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung. Dabei schaffen sie künstlerisch bildnerische Metaphern, die auf größere aktuelle Themen und Diskurse verweisen. Seit einiger Zeit beschäftigt sie vor allem das Verhältnis von digitalen und analogen Realitäten, in ihrer zum Teil chaotischen Gleichzeitigkeit, zum Teil hybriden Vermischung. Ihre künstlerische Auseinandersetzung übersetzen sie in Videos und Performances, die Teil multimedialer Installationen und Environments werden.

Bereits in ihrer frühen Arbeit „Lehmist“ aus dem Jahr 2013 arbeiten sie – wie auch in „Weiche Zeit“ – mit dem Material Ton. Während in „Lehmist“ zwei Modelle von gebautem Raum sichtbar ineinander übergingen, indem die mathematisch, geometrische White Cube-Architektur, die als Ausgangspunkt für die Intervention dient, zum künstlerisch modellierten Raum umgestaltet wurde, funktioniert die 2-Kanal-Videoinstallation „Weiche Zeit“ wie ein großformatiges Tableau, in dem der reale und der vorgestellte Raum verschmelzen.

Im übertragenen Sinne liefern Hennicker-Schmidt in ihren Projekten Sinnbilder für die eigenen gestalterischen Bedingungen, Verhältnisse und Dimensionen unserer Existenz.

Melina Hennicker und Michael Schmidt lernten sich während des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste München kennen. Das gemeinsame Interesse an der körperlichen Auseinandersetzung mit Räumen und Objekten, geteilten Entwicklungsprozessen und aktuellen gesellschaftlichen Fragen führte dazu, dass sie seit 2013 in Form des Künstler*innen-Duos Hennicker-Schmidt zusammen arbeiten (hennicker-schmidt.com).

Begleitet wird die Ausstellung von zwei Veranstaltungen, die sich performativ mit haptischem Formen, digitaler Schläue, Sound und Gesang beschäftigen, und dazu die Besucher*innen zu künstlerischen Workshops einladen.

Foto: Verena Kathrein

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